Donnerstag, 30. Juli 2009

Sommerurlaub 2009 in Tossa de Mar - Teil 2 "die Calas"

Der eigentliche Sinn und Zweck dieses Posts ist die vielen Buchten rund um Tossa zu dokumentieren. Die ursprüngliche Idee war, eine Erinnerungshilfe zu schaffen. Denn wir beiden Schlauis dachten ja, "das ist doch erst drei Jahre her, dass wir hier waren, wir wissen noch alles, jedes Detail!". Aber gut, es ist wohl doch was dran, dass das Gehirn ab 25 abbaut!

Wir sind beide begeisterte Schnorchler. Die Costa Brava eignet sich dafür hervorragend, denn Schnorchler bleiben in Küstennähe und sind damit auf gute Sicht angewiesen. Und die ist an Sandstränden nicht immer gegeben, da der Boden durch die ständige Brandung aufgewühlt ist. An der Costa Brava findet man aber jede Menge wildromantische Felsküste. Auch die Wasserqualität ist hier tiptop. Man hat das Gefühl, dass man hier eine einigermaßen intakte Unterwasserwelt antrifft.

Wir haben die Buchten also mehr auf die Eignung zum Schnorcheln untersucht, selbstverständlich eignet sich jede der Buchten aber auch einfach zum Baden.
Die Voraussetzungen fürs Schnorcheln sind aber etwas umfangreicher. Wo es fürs Baden im wesentlichen reicht, dass das Wasser sauber ist, der Strand genügend Sandstrand zum Rumliegen bietet und je nach gusto die Brandung nicht zu stark ist, ist dem Schnorchler wichtig:
  1. eine schöne und intakte Unterwasserwelt, viele Fische und andere Meeresbewohner
  2. ein einfacherer Einstieg ins Wasser (einmal die Flossen angezogen, bewegt man sich an Land wie ein Storch im Salat)
  3. möglichst wenig Wellengang
Weitere Kriterien waren Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten, Infrastruktur (Duschen, Toiletten, Verpflegung).

Also los geht's!

Eine kleine Übersichtskarte gibt es hier.

Die Liste beginnt in Tossa, alle weiteren Buchten - ab jetzt nur noch katalanisch Cala genannt - liegen an der Straße nach Sant Feliu de Guixols.

Es Codolar...
Von Tossa de Mar
...ist der kleinste Strand von Tossa. Er liegt rechts neben der alten Festungsanlage und ist bequem zu Fuß zu erreichen. Wie gesagt, er ist klein und es ist ein Stadtstrand.
Die Liegesituation auf dem grobsandigen Strand ist leider sardinenartig. Durch die geringe Größe entsteht aber eher ein Gefühl von Exklusivität. Es gibt einen Kiosk am Strand, der abends, nachdem alle Badegäste verschwunden sind, zu einer romantischen Strandbar ausgebaut wird. Duschen und Toiletten am Strand gibt es nicht. Für Schnorchler interessant, die schöne Unterwasser-Topographie mit interessanten Felsen. Und trotz Stadtnähe, viele Fische.

Platja de la Mar Menuda...
Von Tossa de Mar
...ist ein weiterer Stadtstrand von Tossa. Er liegt neben dem Hauptstrand, Platja Gran, auf der linken Seite der Bucht. Natürlich ist auch hier, gerade während der Hauptsaison viel los. In der Nähe sind einige Tauchschulen stationiert und der Strand ist ein beliebter Einstieg für die Taucher. Direkt am Strand gibt es eine Strandbar und einige Duschen, öffentliche Toiletten sind nicht weit. Parkplätze in direkte Nähe sind natürlich schwer zu kriegen, deshalb am besten zu Fuß kommen.
Von Tossa de Mar
Der beste Einstieg für Schnorchler ist in einer kleinen Nebenbucht. Dann geht es links um einen Felsen und schon befindet man sich in einer sensationellen Felsenlandschaft mit teilweise geringer Wassertiefe. Es gibt viele Fische zu sehen und an manchen Tagen jagen Kormorane im Wasser - ein unvergleichliches Erlebnis einen Vogel tauchen zu sehen!


Cala Bona...
Von Tossa de Mar
...ist die erste Bucht an der Straße von Tossa nach St. Feliu, etwa 3 km von Tossa entfernt. Sie ist die kleinste, aber idyllischste Bucht. Eine wahre Bilderbuchbucht! Sie ist bei Bootsbesitzern sehr beliebt. Also am besten nicht am Wochenende kommen, da ist die Bucht voll mit Booten! Es gibt an der Straße beidseitig Halte-/Parkbuchten, dann folgt ein steiler Abstieg zu Fuß. Der Weg ist mehr ein Trampelpfad, Flip-Flops sind nicht empfehlenswert! Insgesamt gibt es wenig Platz am Strand, unter Umständen muss man es sich auf Felsen bequem machen. Dafür gibt es aber ein
Von Tossa de Mar
Restaurant mit Kiosk. Die Bucht ist sehr flach, somit auch super für Kinder geeignet. Schnorchelmäßig gibt es allerdings eher weniger zu sehen. Einige kleine Oberflächenfische, ein paar größere am Grund. Aber durch die wind- und wellengeschützte Lage eine super Alternative für die windigeren und welligeren Tage. Die kleineren Unannehmlichkeiten kann man durchaus in Kauf nehmen, dafür dass man dann in einer wahrhaft traumhaft schönen Bucht ist.


Cala Pola...
Von Tossa de Mar
...liegt etwa 5 km von Tossa entfernt in der Nähe des gleichnamigen Camping Pola. Am Hotel Giverola biegt man rechts ab. Parkmöglichkeiten gibt es hier entlang der Straße. Und wieder folgt ein steiler Abstieg, diesmal aber mit einer richtigen Treppe. Der Strand ist grobsandig, es gibt ausreichend Platz, teilweise sogar im Schatten und Duschen direkt am Strand. Auch hier fehlt der Kiosk nicht, die Toiletten sind direkt dahinter und topsauber.
Von Tossa de Mar
Hier hatten wir leider immer Pech mit den Schnorchelbedingungen. Es war jedes Mal zu wellig um überhaupt erst Schnorcheln zu gehen! Aber dafür hatten wir eine Riesengaudi mit unserer Luftmatratze!


Cala Giverola...
Von Tossa de Mar
...ist die nächste Bucht nach der Cala Pola. Etwa 500 m nach dem Hotel Giverola biegt man links ab, fährt unter einer Brücke durch und parkt dann irgendwo an der Straße. Den Rest geht man zu Fuß, vorbei an der Clubanlage mit Tennisplatz, Minigolfplatz und weiterem Schnickschnack. Man findet sich dann in einer weitläufigen Bucht wieder, an die sich dahinter die Clubanlage mit Schwimmbad,
Von Tossa de Mar
Rutsche und Restaurant anschließt. Im Gegensatz zum Schwimmbad ist das Restaurant auch für Nicht-Clubmitglieder offen. Dort kann man auch die Toiletten benutzen. Duschen direkt am Strand gibt es leider nicht. Am Strandkiosk kann man sein tägliches Eis kaufen. Interessant ist ein Felstunnel an der linken Seite der Bucht. Geht man hindurch kommt man an eine abgeschiedene Mini-Bucht. Zum Schnorcheln geeignet ist der linke Buchtabschnitt, im rechten Teil befindet sich eine Einfahrtschneiße für allerlei Boote und Schiffe. Die Bucht gehört zu den fischreichsten, mit Glück kann man auch kleine Rochen sichten. Sehenswert sind auch die Felsstrukturen unter Wasser, im Anfangsbereich liegen einige große Steinblöcke.


Rosamar, Cala Canyet...
Von Tossa de Mar
...Rosamar ist eine kleine Siedlung, die bereits zu Sant Feliu de Guixols gehört, etwa 14 km von Tossa de Mar entfernt. Aber, die mit Abstand beste Bucht, unser Favorit! Hier hat man die meisten Möglichkeiten und kann eine gigantische Vielzahl verschiedenster Fische beobachten.
Von Tossa de Mar
Die Siedlung ist öffentlich, trotzdem will man auch hier noch das letzte aus den dummen Touris rausholen. Seit neustem steht oben, am direkten Weg nach unten, ein nicht wirklich als offizieller Parkwächter oder so gekennzeichneter Mann und will den Touris 5 Euro abknöpfen, um in den Ort runter zu fahren. Schaut man ein wenig betreten, als ob man ihn nicht verstehen würde, lässt er einem aber auch so runterfahren - das ganze kann dann ja nicht so wichtig sein! Um das von vornherein zu Umgehen, kann man oben gleich rechts fahren und in einer serpentinenartigen Straße runterfahren, kostet auch nix. Unten angekommen gibt es einen Parkplatz,
Von Tossa de Mar
bisher noch umsonst, in der nähe eines Restaurants. An besagtem Restaurant geht man dann vorbei zum Strand.
Die Bucht ist wirklich riesig, im Vergleich zu den anderen. Hier gibt es genügend Platz zum Rumliegen, Strandtennis spielen oder was auch immer. An der Hauptbucht türmt sich sogar regulär eine ganz nette Brandung auf, hier ist der Wellenspaß garaniert. Zum Schnorcheln gibt es drei Möglichkeiten. Man kann auf der linken Seite der Hauptbucht entlang schnorcheln oder man wählt den Einstieg auf der rechten Seite, wo Jugendliche schon mal für Acapulco üben. Dort muss man dann um einen Felsen rum und kommt in einen wunderschön zerklüfteten Bereich mit kleinen Mini-Buchten und vielen Felsen unter und über Wasser. Wieder um einen Felsen rumgeschnorchelt kommt man in eine größere Nebenbucht, in der einige Boote liegen. Will man ungestört Baden, dann hier. Man muss dann allerdings in Kauf nehmen, auf großen Kieselsteinen zu liegen! Diese Bucht ist für sich schon ein gutes Schnorchelrevier, somit die dritte Einstiegsmöglichkeit.
Von Tossa de Mar
Auf der rechten Seite ragen einige Felsspitzen aus dem Wasser, die über kleine Brücken, wie ein Pier, verbunden sind. Also auch zu Fuß, außerhalb des nassen Elements sehenswert. Und im Wasser schnorchelt man um die Felsen drum herum und wer sich traut sogar darunter durch! Einfach wunderschön!
Am Strand gibt es wie immer einen kleinen Kiosk und Duschen. Wer mal auf die Toilette muss kann beruhigt die vom Restaurant benutzen. Sie sind so angelegt, dass man nicht durch das Restaurant muss, sondern über den Garten zu einer Art Terrasse.

Kleiner Tipp zum Schluss, bei Google Earth kann man die Unterwasser-Fels-Strukturen wunderbar erkennen!

Sommerurlaub 2009 in Tossa de Mar - Teil 1 "der Campingplatz"

Nach drei Jahren Schnorchelabstinenz zog es uns in diesem Jahr wieder an die Costa Brava zu einem entspannten Camping-Gammel-Urlaub mit täglichen Schnorchelausflügen.

2006 kamen wir mehr oder weniger zufällig nach Tossa de Mar, ein Nachbarort des berühmt berüchtigten Lloret de Mar. Schnell waren wir von dem Ort und seinen wunderschönen Badebuchten begeistert und das, obwohl Tossa de Mar ein äußerst geschäftiger Touri-Ort ist, glücklicherweise eher von der moderaten Sorte.

Und wieder schlugen wir unser Zelt im zentrumsnahen Campingplatz Can Martí auf.
Naja, das mit dem Zelt aufschlagen war noch der einfachere Part! Die Heringe in den pickelharten Boden zu kriegen war dann nach der zwölfstündigen Autofahrt nochmal eine richtig harte Herausforderung! Nach unzähligen Hammerschlägen auf Heringe und Hand, entdeckten wir spezielle Heringe im kleinen Campingplatz-Supermarkt. Und schwups waren die Dinger im Boden und das Zelt stand bombenfest!

Info Campingplatz Can Martí:
Mit ca. 32 € für 2 Personen und Auto pro Tag gehört er nicht gerade zu den billigsten, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Es gibt einen schönen Swimming-Pool, ein garnicht so übles Restaurant und einen kleinen Supermarkt in dem man das nötigste bekommt (inkl. frische Baguettes!) und ganz wichtig, die Sanitären Anlagen sind jederzeit in top Zustand. Ein nettes Gadget ist die uralte Kühltruhe im Laden, wo man seine Kühlakkus wieder mehr oder weniger einfrieren kann. Der Campingplatz wird gut kontrolliert, wir fühlten uns immer sicher aber auch nicht total überwacht. Alle Angestellten sind supernett und sprechen auch überwiegend Englisch. Will man nicht täglich im überteuerten Campingplatz-Laden einkaufen, der nächste große Supermarkt ist nur fünf Gehminuten entfernt. Ins Stadtzentrum sind es etwa 10 Minuten und zum Strand etwa 15 Gehminuten.